Haus Schanz und Kling

Haus Schanz und Kling

Das Haus als langgestreckter "Schutzkörper"

Planungsbeginn: Januar 2001

Baubeginn: März 2002

Baufertigstellung: Oktober 2003


Das Grundstück liegt in Bad König - An den Seen 4. Diese Straße ist, trotz Randlage, stark frequentiert wegen des nahegelegenen Freischwimmbades und der gegenüberliegenden Seen, die Menschen in Scharen anziehen.

Entwurfsidee

Die Entwurfsidee war, das Haus als langgestreckten "Schutzkörper" zwischen der unruhigen Straßenseite und den rückwärtigen Wiesen mit Schafhaltung und einem Nutzgarten zu planen. Zur Straßenseite sind daher ausschließlich Nebenräume angeordnet, während sich alle Wohn- und Schlafräume zur Wiesenseite orientieren. In der Fassade ist dieses Prinzip schließlich ablesbar: Sie weist zur Straßenseite eine große Geschlossenheit auf und öffnet sich zur Wiesenseite. Im Hinblick auf die nassen Bodenverhältnisse und auf die ausreichend vorhandene Grundstücksfläche wurde kein Keller geplant. Lager- und Abstellfläche sind ebenerdig in einem Anbau sowie in einem Schuppen in Verlängerung des Carports vorgesehen, das Dachgeschoß dient als Speicher. Zwischen Haus und Carport / Schuppen bildet sich ein Hof, der ebenfalls zur Straßenseite mit einer Lattenkonstruktion abgeschirmt ist. Haus, Anbau, Hof, Carport und Schuppen bringen ein beachtliche Länge von 32,01 m zusammen.

Konstruktion und Baumaterialien

Die dominierenden Baustoffe sind Holz und Lehm. Der Bauherr ist Schreiner und durch die Verbundenheit zum Material Holz und der daraus ermöglichten Eigenleistung stand von Anfang an fest, daß es ein "Holzhaus" sein muß (Tragkonstruktion als zeitgemäßes Fachwerk, Holzverschalung außen, Dielenböden, Holzfenster mit Fensterfuttern, Schrankwand im OG zwischen Diele und Schlafräumen).

Lehm führt mit seinen ausgezeichneten bauphysikalischen Eigenschaften zu einem unmittelbar spürbaren, angenehmen Raumklima. Die Ausfachungen der Außenwände bestehen aus einer 24 cm starken Lehmmischung mit Hanfschäben als leichtes Zuschlagmaterial zur Wärmedämmung. Die Innenwände sind mit schweren Lehmsteinen zur Schalldämmung ausgemauert.

Haustechnik

Die Energieversorgung erfolgt über eine Gas- Brennwerttherme in Kombination mit Wand- und Fußbodenheizung. Ein späterer Anschluß an Solarkollektoren ist vorbereitet. Zusätzlich gibt es einen Grundofen als alternative Heizmöglichkeit für Küche, Wohnraum und Diele.